Grundsätze


Reden sind in vielen Bestattungsbräuchen Europas von zentraler  Bedeutung. Sie enthalten in der Regel den Lebenslauf des Verstorbenen, würdigen das Leben im Rückblick, umschreiben die Persönlichkeit, wie er in Gesprächen mit Angehörigen geschildert wurde. Ob bei humanistischen Trauerreden Gedichte beziehungsweise einzelne Verse zum Einsatz kommen oder andere Inhalte leitmotivisch die Rede durchziehen, hängt von den Interessen des Verstorbenen und seiner Angehörigen ab. In religiösen Trauerreden wird ein Zitat aus der heiligen Schrift des Verstorbenen gewählt und gedeutet. Die Rede strukturiert sich um einen eigenen konzeptionellen Grundgedanken. Die Würde des Menschen wirkt unabhängig der sozialen Stellung eines Menschen und seiner im Leben entwickelten Anlagen. Trauerkultur dient der Menschenwürde, dem besonderen Wert eines jeden Menschenlebens in seiner Einzigartigkeit.

 

 

Der Trauerredner begleitet den Trauernden in einer Extremsituation. Er wertet nicht, sondern versteht und nimmt den Menschen vorbehaltlos an. Fingerspitzengefühl und Takt leiten ihn. Professionelle Distanz wie angemessene Nähe gehören gleichzeitig zu seinen entscheidenden Werkzeugen. Sein Gesprächsstil ist verbindlich, ermutigend und aufbauend. Er nimmt sich zurück und lässt seinen Gesprächspartner ohne ihn zu unterbrechen ausreden. Idealerweise hat der Trauernde vorher bereits einen Lebenslauf des Verstorbenen bereitliegen. Ein Foto erleichtert die Arbeit.

 

Die Rede wird dem engsten Angehörigen vorgelegt, durch Anregungen ergänzt und schließlich freigegeben. 


Worauf Sie sich verlassen.